Seit einigen Wochen ist die Gesundheitskrise, ausgelöst durch Covid-19, verstärkt Gesprächsthema. Aber kann es mehr beeinträchtigen als nur unsere Gesundheit?
Leider ist die Antwort „ja“. Wir leben in einer eng vernetzten Welt, die von dem einwohnerstärksten Land Asiens abhängig ist. Die Tatsache, dass bereits die ersten Fälle in Europa verzeichnet werden sowie die Hochstufung des Pandemierisikos durch die Weltgesundheitsorganisation in der vergangenen Woche sind nicht unbedingt ermutigende Nachrichten für die Märkte.
In Spanien spiegelt sich die Angst vor dem Coronavirus bereits im Ibex35 wider; der Aktienindex hat den zweitschwersten Schlag seit dem Brexit-Referendum im Vereinigten Königreich erlitten. Die Auswirkungen sind jedoch nicht nur an der Börse spürbar, sie zeichnen sich auch in der Tourismus-, Keramik-, Textil-, Logistik-, Technologie- und in der Automobil-Branche und im E-Commerce ab.
Was könnten die Folgen sein?
Für ein Antwort auf diese Frage werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen des Virus in Asien. Das Virus hat dort u.a. die Industrie lahmgelegt, zur Schließung von Geschäften, Verhängung von Quarantänen, der Einschränkung von Logistik und Transport und somit zur Unterbrechung von Lieferketten geführt. All dies wirft daher auch einen Schatten auf spanische Unternehmen, deren Finanz- und Produktionsprognosen sich von der Gesundheitskrise, die in China ihren Ursprung hat, beeinträchtigt sehen.
Berücksichtigen wir diese beiden Faktoren – Wirtschaft und Produktion – können wir schließen, dass diese durch das Coronavirus verursachte Krise dazu führen könnte, dass Unternehmen die entsprechenden Beschäftigungsmaßnahmen ergreifen müssen, um zu verhindern, dass es ihre Bilanzen infiziert. Denkbar sind substanzielle Änderungen der Arbeitsbedingungen, die vorübergehende Aussetzung von Arbeitsverträgen (ERTE) und sogar betriebsbedingte Kündigungen.
Es zeigt sich auch: Die Ausbreitung des Coronavirus veranlasst viele Unternehmen dazu, sich mit der Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen auseinanderzusetzten, um die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen und sicherzustellen. Als Maßnahmen werden die Erleichterung der Arbeit im Home Office, die Einschränkung oder sogar das Verbot von Geschäftsreisen, insbesondere in die am stärksten betroffenen Regionen, Videokonferenzen, Verabschiedung von Hygienevorschriften (häufiges Händewaschen, Verwendung von Desinfektionsmittel, Einhalten von Sicherheitsabständen, etc.) diskutiert. Damit wird beabsichtigt, das Risiko zu minimieren, mit der Krankheit in Kontakt zu kommen.
Obgleich das Coronavirus die Wirtschaft beeinträchtigen kann, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass sich Unternehmen mit den ausführlichen offiziellen Informationen zu Covid-19 vorbereiten und die entsprechenden Notfallmaßnahmen ergreifen können, um die Konsequenzen dieser Gesundheitskrise für ihre Betriebe abzumildern. Es sind folglich die Unternehmen selbst, die ein gesteigertes Interesse daran haben, ihre finanzielle und produktive Stabilität sicherzustellen und so die Arbeitsplätze und -bedingungen ihrer Mitarbeiter zu sichern.
Weitere Informationen: Monika Bertram